Wie funktioniert eine Geldüberweisung vom Sparkonto?

Das klassische Sparen ist bei vielen Menschen in Deutschland ein Muss: Mehr als 41% der Erwachsenen in Deutschland besitzen ein Sparkonto, und kein Finanzprodukt ist hierzulande beliebter.1

Angesammeltes Geld auf dem Sparbuch wird mit Zinsen belohnt. Da aber die Zinsen für Sparkonten derzeit im niedrigen Bereich liegen,2 ist die Option einer Sparkonto-Überweisung eine sinnvolle Alternative, um die Ersparnisse zu verwalten.

Ein Sparkonto dient in erster Linie zur Bildung von Vermögen und soll daher nicht primär für den Zahlungsverkehr genutzt werden. Manchmal ist jedoch eine Sparkonto-Überweisung auf ein anderes Konto (wie ein Girokonto oder ein Anlagekonto) nötig, beispielsweise in Notfällen oder für eine dringende größere Anschaffung. Schließlich kann eine ungeplante Spül- oder Waschmaschinenreparatur ein Loch ins Budget reißen.

Wie eine Sparkonto-Überweisung funktioniert, welche Schritte es zu befolgen gilt und wie man sicher Geld vom Sparbuch auf andere Konten transferiert wird in diesem Artikel Schritt für Schritt erklärt.

Wichtig: Ein Sparkonto ist kein Tagesgeldkonto, das heißt, die unmittelbare Verfügbarkeit des Geldes kann begrenzt sein. Bei Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten können in der Regel bis zu 2.000 Euro pro Monat abgehoben werden. Um bei einer Überweisung online vom Sparkonto auf das Girokonto mögliche Gebühren zu vermeiden, sollte auch immer ein Mindestbetrag auf dem Sparkonto behalten werden.3

Schritt-für-Schritt Anleitung: Geld vom Sparkonto überweisen

Eine Sparkonto-Überweisung in Deutschland kann mit dem Sparbuch in der Hand in einer Bankfiliale oder online durchgeführt werden.

Hier ist eine schrittweise Anleitung für die Online-Überweisung vom Sparkonto auf ein Girokonto:

  1. Einloggen: Anmeldung beim Online-Banking mit Benutzername und Passwort.
  2. Konto wählen: Im Online-Portal der Bank muss das richtige Bankkonto – in diesem Fall das Sparkonto – als Quellkonto für die Überweisung ausgewählt werden.
  3. Aktion wählen: Die Option 'Überweisung tätigen' oder 'Überweisen' muss ausgewählt werden.
  4. Daten eingeben: Die Bankverbindung der Empfangenden muss eingegeben werden, darunter die IBAN (Internationale Bankkontonummer) sowie die BIC (Bank Identifier Code). Manchmal erkennt das System die BIC auch automatisch nach Eingabe der IBAN.
  5. Betrag eingeben: Den zu überweisenden Betrag in das dafür vorhandene Feld eintragen.
  6. Verwendungszweck nennen: Damit die Empfangenden die Überweisung identifizieren können, muss der Verwendungszweck eingetragen werden. Das kann z.B. eine Rechnungs- oder Kundennummer sein.
  7. Überprüfen: Alle Daten noch einmal sorgfältig kontrollieren.
  8. TAN eingeben: Mit der TAN (Transaktionsnummer) wird die Überweisung ausgelöst.
  9. Transaktionsbestätigung speichern: In der Regel wird die durchgeführte Überweisung von der Bank in einem neuen oder im selben Browserfenster bestätigt.
  10. Bearbeitungszeit beachten: Wenn es beim Online-Banking nicht die Möglichkeit einer 'Sofortüberweisung' oder 'Echtzeitüberweisung' gibt, kann es ja nach Bank mehrere Tage dauern, bis der Betrag dem empfangenden Konto gutgeschrieben wird.

Wichtig: Die genauen Schritte und die Benutzeroberfläche können je nach Bank und Art des Online-Bankings leicht variieren. Sicherheitsaspekte wie die TAN können auch unterschiedlich gehandhabt werden, einschließlich der Verwendung von TAN-Generatoren oder Smartphone-Apps sowie Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Gebühren und Einschränkungen

Gibt es beim Geld abheben vom Sparkonto irgendwelche Limits? Ja, es können Gebühren oder Beschränkungen auftreten, die je nach Bank und Art des Sparkontos variieren können. Normalerweise handelt es sich in Deutschland dabei um die folgenden Einschränkungen und Gebühren:4

  • Monatliche Überweisungsbeschränkungen: Manche Sparkonten in Deutschland unterliegen einer monatlichen Begrenzung für kostenlose Überweisungen. Das bedeutet, dass es eine bestimmte Anzahl von Transfers gibt, die pro Monat kostenlos durchgeführt werden können. Beim Überschreiten dieser Grenze können Gebühren anfallen.
  • Mindestüberweisungsbetrag: Einige Sparkonten erfordern einen Mindestbetrag, den man bei jeder Überweisung übertragen muss. Bei zu kleinen Beträgen können zusätzliche Gebühren erhoben werden.
  • Maximalüberweisungsbetrag: Andererseits kann auch eine Obergrenze für den Betrag festgelegt sein, den man pro Überweisung vom Sparkonto auf ein anderes Konto transferieren darf. Wenn ein größerer Betrag überwiesen werden soll, muss dies möglicherweise im Voraus mit der Bank geklärt werden.
  • Gebühren für zusätzliche Überweisungen: Wird die monatliche Begrenzung für kostenlose Sparkonto-Überweisungen überschritten (falls bei der jeweiligen Bank eine solche Begrenzung existiert) oder werden andere Bedingungen nicht erfüllt, können zusätzliche Gebühren anfallen. Diese Gebühren können je nach Bank unterschiedlich hoch sein.
  • Verzögerungen bei Überweisungen: Bei einigen Sparkonten kann es zu Verzögerungen kommen, wenn Geld überwiesen werden soll. Das bedeutet, dass das Geld nicht sofort verfügbar ist, insbesondere wenn es sich um ein festverzinsliches Sparkonto handelt.

Wichtig: Die genauen Gebühren und Beschränkungen können von Bank zu Bank unterschiedlich sein. Daher ist es sinnvoll, die Konditionen des Sparkontos zu überprüfen, um die genauen Details zu erfahren – nur so lassen sich unerwartete Gebühren und Limits vermeiden, wenn man Geld vom Sparkonto abheben möchte.

Steuerliche Aspekte: Sparkonto versteuern

Bei der Übertragung von einem Sparkonto ergeben sich in der Regel keine unmittelbaren steuerlichen Auswirkungen.

Die Überweisung von Geld zwischen Konten innerhalb derselben Bank oder zu einem externen Konto gehört normalerweise nicht zu den steuerpflichtigen Transaktionen.

Einen Aspekt gilt es jedoch zu beachten: Die Zinseinkünfte, die aus einem Sparkonto erzielt werden, könnten durchaus steuerpflichtig sein. Folgende Faktoren sollte man dabei im Auge behalten:3

  • Kapitalertragsteuer: Zinseinkünfte aus Sparkonten unterliegen in Deutschland in der Regel der Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer). Der Steuersatz beträgt derzeit 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Diese Steuer wird in der Regel automatisch von den Zinserträgen abgezogen und an das Finanzamt abgeführt.
  • Freistellungsauftrag: Ein Freistellungsauftrag kann bei der Bank gestellt werden, um einen Teil der Zinseinkünfte von der Kapitalertragsteuer zu befreien. Der jährliche Freibetrag beträgt derzeit 801 Euro für Singles und 1.602 Euro für Verheiratete. Sofern die Zinserträge diesen Betrag nicht überschreiten, werden keine Steuern einbehalten.5
  • Kirchensteuer: Falls Kirchensteuerpflicht besteht, wird auch auf Zinseinkünfte Kirchensteuer erhoben. Ein Kirchensteuerabzug kann jedoch vermieden werden, indem man der Bank mitteilt, dass keine Kirchenzugehörigkeit mehr besteht.
  • Steuererklärung: Selbst wenn die Zinseinkünfte nicht steuerpflichtig sind, müssen sie dennoch in der jährlichen Einkommensteuererklärung angegeben werden.

Sparkonto-Sicherheit: Tipps für eine sichere Geldüberweisung

Bei einer Sparkonto-Überweisung sollte, wie bei anderen Geldüberweisungen, die Sicherheit großgeschrieben werden:6

  1. Überprüfen: Sind die korrekten Kontodaten der Empfangenden verwendet worden?
  2. Sichere Verbindungen nutzen: Beim Online-Banking immer eine sichere und verschlüsselte Verbindung wählen und öffentliche WLAN-Netzwerke vermeiden.
  3. Passwortsicherheit beachten: Zugangsdaten zum Online-Banking sollten durch starke Passwörter geschützt werden, die regelmäßig geändert werden.
  4. Phishing vermeiden: Vorsicht bei E-Mails, die zur Bestätigung von Überweisungen auffordern und Links zu Login-Seiten enthalten. Stattdessen lieber direkt die Web-Adresse der Bank eingeben.
  5. Transaktionsdetails überprüfen: Vor der Bestätigung einer Überweisung sollten stets die Transaktionsdetails, einschließlich Betrag und Verwendungszweck, geprüft werden.
  6. Kontaktdaten aktualisieren: Die Bank sollte über aktuelle Kontaktinformationen verfügen, um bei verdächtiger Aktivität schnell Kontakt aufnehmen zu können.
  7. Skepsis bei unbekannten Anfragen: Anfragen von unbekannten Personen oder Organisationen, die Geldbeträge erbitten, sollten kritisch betrachtet werden. Es ist wichtig, immer die Identität zu überprüfen.
  8. Verdächtige Aktivitäten melden: Bei Verdacht auf verdächtige Aktivitäten oder Betrugsversuche sollte umgehend die Bank informiert werden.

So kann eine Sparkonto-Überweisung einfach & sicher sein

Das Fazit für sichere Sparkonto-Überweisungen: Es kann hilfreich sein, vom Sparkonto Geld auf ein anderes Konto, z.B. ein Girokonto, zu überweisen, um so die Ersparnisse zu verwalten.

Für eine sichere Geldüberweisung vom Sparbuch sollten die empfohlenen Schritte befolgt und die steuerlichen Punkte, das Sparkonto-Limit bei Überweisungen sowie eventuell anfallende Gebühren bedacht werden.

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